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AutorenFrank Roselieb / Hannah Johannsen Erstveröffentlichung im Krisennavigator (ISSN 1619-2389): Vervielfältigung und Verbreitung - auch auszugsweise - nur mit ausdrücklicher |
von Frank Roselieb und Hannah Johannsen
Im Februar 2023 ist die neue Norm DIN EN ISO 22361 zum Krisenmanagement veröffentlicht worden. Sie löst die Vornorm DIN CEN/TS 17091 aus dem Januar 2019 ab. Im Juni 2023 kam der BSI-Standard 200-4 zum Business Continuity Management hinzu. Er entwickelt den langjährigen BSI-Standard 100-4 zum Notfallmanagement aus dem November 2008 fort. Ein Blick auf die Ergebnisse der Krisenpräventionsumfrage 2023 des Krisennavigator – Institut für Krisenforschung zeigt, inwieweit Unternehmen, Behörden und Verbände die neuen Vorgaben bereits umsetzen.
Vier Jahre nach der ersten Fassung, der Vornorm DIN CEN/TS 17091, ist im Februar 2023 die finale Norm DIN EN ISO 22361 zum Krisenmanagement erschienen. Auf insgesamt 50 Seiten legt der DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW) des DIN Deutschen Instituts für Normung e.V. in Berlin damit fest, wie Krisenmanagement, Krisenkommunikation und Krisentraining fortan erfolgen sollten. Basis ist die identische europäische Norm. Diese wurde bereits im Oktober 2022 vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) angenommen und gilt inhaltsgleich in 34 Ländern Europas.
Selbsterklärtes Ziel der Norm ist es, Organisationen bei der Entwicklung und Weiterentwicklung ihrer Krisenmanagementfähigkeiten zu unterstützen. Hierbei sollten sich Organisationen entsprechend der Norm an sieben Grundsätzen orientieren, einen Rahmen für das Krisenmanagement mit vier Elementen schaffen und schließlich einen Prozess des Krisenmanagements mit sieben Phasen durchlaufen. In weiteren Kapitel widmet sich die Norm u.a. der effektiven Führung und strategischen Entscheidungsfindung in der Krise, der Krisenkommunikation, Ausbildung und Validierung von Krisenmanagementfähigkeiten sowie dem Lernen aus Krisen.
Mit 312 Seiten ist der neue BSI-Standard 200-4 zum Business Continuity Management fast dreimal so umfangreich wie sein Vorgänger, der BSI-Standard 100-4 zum Notfallmanagement (117 Seiten) aus dem November 2008. Der Vorstellung des neuen Standards im Juni 2023 durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn gingen zwei Entwurfsversionen ("Community Draft") im Januar 2021 und August 2022 voraus, so dass die aktuelle Version Organisationen nun ähnlich viele Jahre begleiten dürfte wie die Vorgängerversion.
Anders als bei der Krisenmanagement-Norm DIN EN ISO 22361 liegt dem BSI-Standard 200-4 ein Stufenmodell zugrunde. Je nach dem Reifegrad des BCMS werden Reaktiv-BCMS, Aufbau-BCMS und Standard-BCMS unterschieden. Der Aufbau eines Business Continuity Management Systems orientiert sich am PDCA-Zyklus aus "Plan" (planen), "Do" (durchführen), "Check" (überwachen) und "Act" (verbessern) und durchläuft 13 Meilensteine. Der BSI-Standard 200-4 ist stark an die internationale Norm ISO 22301 angelehnt, sodass auch eine Zertifizierung des Managementsystems möglich ist.
Ausführliche Informationen zu den beiden Standards sind in folgendem Arbeitspapier enthalten. Dieses wird auch im Heft 01/2024 der Zeitschrift "KSI" veröffentlicht.
Frank Roselieb / Hannah Johannsen, Wunsch und Wirklichkeit des Krisenmanagements und Business Continuity Managements – Teil 1 von 2: Die Vorgaben der neuen Standards DIN EN ISO 22361 und BSI 200-4, Arbeitspapier Krisennavigator (ISSN 1610-1855), Kiel, 2023, 11 Seiten. | Bestellen | |
Frank Roselieb / Hannah Johannsen
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Erstveröffentlichung im Krisennavigator (ISSN 1619-2389):
26. Jahrgang (2023), Ausgabe 11 (November)
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Letzte Aktualisierung: Montag, 9. September 2024
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