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von Thilo Trefz
Marken sind Schnittstellen zwischen dem Unternehmen und der Unternehmensumwelt. Beim Krisenmanagement sollte daher auch das Markenmanagement Beachtung finden. Im folgenden wird anhand eines dreistufigen Ansatzes gezeigt, welche Rolle das Markenmanagement bei der Bewältigung einer Unternehmenskrise übernehmen kann.
Ausgangspunkt für das Markenmanagement sind die verschiedenen Krisenursachen. In grober Dreiteilung können drei Typen von Unternehmenskrisen unterschieden werden:
Marken gelten im allgemeinen als Bindeglied zwischen dem Unternehmen und seinen Verbrauchern. In ihrer Grundfunktion schenken Marken dem Käufer einerseits in "guten Zeiten" einen Vertrauensvorschuss für "schlechte Zeiten". Andererseits sind Marken in der Lage, akute Krisen zu dämpfen, indem sie eine sofortige Abwanderung der Käufer verhindern. Sinkt beispielsweise in einer akuten Produktkrise - ausgelöst durch einen Skandal oder eine Erpressung - der Umsatz des Produktes, so schlägt sich dieses kurzfristig in der Akzeptanz einer Marke - ausgedrückt an sinkenden Abverkäufen - nieder. Erst mittelfristig - bei einer dauerhaften Krise - reduziert sich auch die "Wiederkäuferrate" als Indikator für die Markenloyalität. Insgesamt werden Marken damit zum Puffer in Krisenzeiten und dienen als "Kraftquell" zum erfolgreichen Weg aus der Krise.
Akute Krisensituationen stellen die Markenmanager in den betroffenen Unternehmen vor besondere Herausforderungen:
Diese drei Herausforderungen spiegeln sich in den einzelnen Schritten des Markenmanagements im Krisenfall wieder:
Das vorgestellte Konzept der Marketingeffizienz stellt eine besondere Hilfe für das Markenmanagement in Krisenzeiten dar. Drei Dienstleistungsbereiche werden integriert: Betriebswirtschaftliche Aspekte der klassischen Unternehmensberatung, die konsequente Orientierung an Verbraucherbedürfnissen aus der Marktforschung und die Umsetzungsorientierung in Kommunikationsmaßnahmen von Werbeagenturen. Durch die Verbindung der drei Dienstleistungen werden Marketingmaßnahmen in ihrer gesamten Bandbreite realisiert und eine Verengung auf einzelne Aspekte verhindert. Die Maßnahmen des Markenmanagements werden effizienter.
Nach der bisherigen Projekterfahrung des Verfassers lässt sich durch dieses dreistufige Vorgehen die Gesamteffizienz von Marketingbudgets um rund 30 bis 40 Prozent steigern. Neben der Chance zur inhaltlichen Neuausrichtung in Krisenzeiten, werden damit auch neue finanzielle Spielräume geschaffen. Diese erleichtern nicht zuletzt die Argumentation gegenüber den Kapitalgebern der notleidenden Unternehmen.
Thilo Trefz |
Erstveröffentlichung im Krisennavigator (ISSN 1619-2389):
4. Jahrgang (2001), Ausgabe 7 (Juli)
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Letzte Aktualisierung: Montag, 9. September 2024
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